Parfum ist nicht Parfum: Wie soll man sich da auskennen?

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Parfum ist nicht Parfum: Wie soll man sich da auskennen?

Da Sie sicherlich schon das ein oder andere Parfum gekauft haben, sei es für sich selbst oder für Ihre bessere Hälfte, sind Ihnen sicherlich auch schon gewise Preisunterschiede bei auf den ersten Blick absolut identischen Produkten aufgefallen. Der einzige sichtbare Unterschied waren (neben dem Preis) die Wörter Eau de Toilette, Parfumwasser und Parfum. Was eigentlich bedeutet die Bezeichnung Parfum? Die Antwort auf diese Frage finden Sie in diesem Artikel.

Parfum ist nicht Parfum. Übrigens handelt es sich bei einigen Duftwässern, die wir als Parfum bezeichnen, keineswegs um Parfums. Mit dem Wort Parfum nämlich bezeichnet der Volksmund jede Art von Duftwasser. Nicht nur deshalb kann der Zusammenstoß mit der Realität in einer Parfümerie ganz schön unangenehm sein, denn warum sind die Preise für mehr oder wenige identische Flacons mitunter zweimal so hoch?

Parfums unterscheiden sich in der Regel nicht nur durch die Menge, sondern vor allem durch den Anteil der Duftkomponente. Abhängig von der Menge dieser Komponente erhöht sich nicht nur der Preis, sondern auch die Verwendungsweise. Denn Sie kaufen ja kein teures Parfum, um es dann falsch zu verwenden. Das würde keinen guten Eindruck hinterlassen – weder in Ihrem Portemonnaie noch in Ihrer Umgebung.

Kölnisch Wasser muss nicht aus Köln sein

Von Kölnisch Wasser wird wohl jeder schon mal gehört haben. Es gibt zwar nur ein Kölnisch Wasser doch hat sich der Ausdruck Kölnisch Wasser inzwischen als Bezeichnung für einen spezifischen Parfumtyp eingebürgert. Duftwasser mit der Bezeichnung Kölnisch Wasser oder Eau de Cologne (EdC) enthält 2-4 Prozent Duftessenz in rund 70 % Alkohol. Aus dieser Rechenaufgabe ergibt sich, dass es sich um die meistangebotene Variante von Duftwasser handelt, die Sie im Geschäft kriegen können. Es wird für den täglichen Gebrauch empfohlen, durchaus auch mehrmals am Tag, denn duften tut der Duft nur etwa zwei Stunden

Eau de Toilette für den täglichen Gebrauch

Zu den gebräuchlichsten Duftwässern gehören die mit der Bezeichnung Duftwasser oder Eau de Toilette. Duftwässer finden Sie praktisch überall, ihr Spezifikum ist der Anteil der Duftessenz von 5-15 % auf rund 80 % Alkohol. Die so bezeichneten Duftwässer verströmen ihren Duft 2-3 Stunden lang. Sie eignen sich für den täglichen Gebrauch, vor allem tagsüber. Wählen Sie eher einen Duft, mit dem Sie sich zur Erfrischung tagsüber durchaus noch einmal besprühen können.

Parfumwasser ist die Eintrittskarte in die höhere Klasse

Die Bezeichnung Parfumwasser oder Eau de Parfum (EdP) bildet sozusagen die Zwischenstufe zwischen Eau de Toilette und Parfum. Das Spezifikum von Parfumwasser ist der Anteil der Duftessenzen von 15-20 % auf 85-90 % Alkohol. In diesen Fällen handelt es sich um eine relativ hohe Konzentration, was vor allem bedeutet, dass

Parfumwasser 4-5 Stunden lang duftet. Wählen Sie den Duft sehr weise aus, denn an einem normalen Tag wird es nicht nötig sein, den Duft noch einmal zu benutzen. Achten sie also auf alle Komponenten des Parfums (nicht nur auf die Kopfnote).

Mit Parfum wie mit Safran

Unter der Bezeichnung Parfum versteht man den intensivsten Duft, dem man auf dem Markt finden kann. Der Anteil der Duftessenzen beträgt 20-40 % auf 90-96 % Alkohol. Der Duft hält 5-8 Stunden, im Grunde also den ganzen Tag. Bei allen Duftwassertypen gilt: Weniger ist mehr. Und bei einem Parfum gilt diese Regel doppelt. Angesichts des Preises, der Menge und Intensität sollten Sie sich Parfums für wirklich feierliche Anlässe und in erster Linie allem für abendliche Events aufsparen

Weniger gebräuchliche Konzentrationen sollten Sie nicht unangenehm überraschen

Neben den klassischen Bezeichnungen für Duftwasserkonzentrationen werden Sie auch weniger alltägliche finden. Ein solches ist beispielsweise Eau de Solide/Sport (EDS), das sich durch einen nur 1-3%igen Anteil und eine maximal zweistündige Duftdauer auszeichnet. Eau fraîche hat eine ähnlich hohe Konzentration wie Kölnisch Wasser und Eau de Toilette. Für Extrême wiederum ist eine verstärkte Konzentration typisch. Unter der Bezeichnung Légère finden Sie eine lässige Parfumversion, häufig mit einer anderen Konzentration oder mit einer etwas anderen Zusammensetzung.

Niche – exklusive Parfums

Bei Ihrer Marktuntersuchung stießen Sie wahrscheinlich auch auf den Ausdruck „Niche“. Gemeint ist damit ein exklusiver Duft, der häufig von kleineren, unabhängigen Parfümerien in kleinen Mengen hergestellt wird. Nicht selten nimmt der Herstellungsprozess für ein einziges Flacon auch schon mal mehrere Jahre in Anspruch. Ein weiteres Spezifikum ist die Verwendung von einzigartigen Düften, die Sie unverwechselbar machen. Bei den Niche-Parfums findet man Komponenten wie Absinth, Schießpulver, silbernen Weihrauch oder nachts gepflückte Jasminblätter. Diese Exklusivität aber hat auch ihren Preis: Niche-Parfums sind in der Regel erheblich teurer, die Exklusivität aber rechtfertigt den Preis.

Kopf, Herz, Basis – was bedeutet dies?

Im Zusammenhang mit Parfums stößt man immer wieder auf die drei Begriffe Kopf, Herz und Basis. Hierbei handelt es sich um drei Duftnoten, die sich zu einem jeweils anderen Zeitpunkt entfalten. Die Kopfnote nimmt man gleich beim ersten Riechen wahr. Bei Duftwässern mit einem niedrigeren Gehalt von Duftessenzen hält der Duft oft nur ein paar Sekunden, bei Parfums können es auch schon mal fünfzehn Minuten sein. Die Herzphase beginnt, sobald der Duft der Kopfnote verflogen ist. Der Duft der Herzphase hält rund 2-3 Stunden an. Die Basisnote entfaltet sich erst am Ende des gesamten Duftzyklus und verfliegt dann erst nach und nach. Meistens hält sich der Duft 3-4 Stunden, bei teureren Parfums können es auch Dutzende von Stunden sein.

Wie trägt man Düfte auf?

Diese Frage hat sich wohl schon jede Frau gestellt, und zweifellos auch die meisten Männer. In der Regel trägt man ein Parfum auf gut durchbluteten Stellen, wie etwa Handgelenk, Ellbogenkehle oder Venen, auf, eine weitere Alternative bieten Ausschnitt und Kniekehlen, häufig sind es auch die Ohrläppchen oder der Haarscheitel. Wichtig ist die Menge: Halten Sie sich an die Regel, dass weniger manchmal mehr ist. Vorsicht auch beim Auftragen auf die Kleidung, denn einige Parfums hinterlassen auch schon mal gerne Flecken.